Neue archäologische Funde am Kap Arkona

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Jaromarsburg Wall Kap Arkona
Kap Arkona und die Überreste der Wallanlage der Jaromarsburg.

Die Jaromarsburg war vom 9-12. Jahrhundert eine Kultstätte des slawischen Stammes der Ranen, gewidmet dem Gott Swantewit.

Aktuell werden an der Nordküste der Insel Rügen wieder spannende Ausgrabungen durchgeführt, die in den vergangenen Tagen bereits für eine große Überraschung gesorgt haben. Im Schutt zweier Häuser bei der Tempelburg am Kap Arkona fanden Archäologen etwa 50 benutzte Pfeilspitzen aus Eisen sowie eine imposante Wikinger-Streitaxt. Vermutlich stammen die Funde aus der Mitte des elften Jahrhunderts.

Zu dieser Zeit kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen um die Tempelburg, die einst als Kultstätte der Slawen errichtet wurde. In dem heute bedeutenden kulturhistorischen Denkmal huldigte das Volk zwischen dem sechsten und zwölften Jahrhundert ihrem Gott Swantevit.

Ausgrabungen am Kap Arkona auf Rügen

Durch die strategisch hervorragende Lage war die Anlage sehr gut geschützt. Drei Seiten befanden sich unmittelbar an der Steilküste, die Landseite wurde zudem durch einen 25 Meter hohen Ringwall geschützt. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zu spektakulären Abbrüchen an der Steilküste kam, lässt sich dieser Ringwall, der einen Halbkreis darstellt, noch gut erkennen. In der Vergangenheit hatten Grabungen bereits mehrfach faszinierende Funde zutage gebracht, die inzwischen zu einem großen Teil im Ausstellungszentrum im Peilturm besichtigt werden können.

Kap Arkona und die Überreste der Wallanlage der Jaromarsburg. Die Jaromarsburg war vom 9-12. Jahrhundert eine Kultstätte des slawischen Stammes der Ranen, gewidmet dem Gott Swantewit.
Kap Arkona und die Überreste der Wallanlage der Jaromarsburg.

Offiziell ist die Kultstätte unter dem Namen Jaromarsburg bekannt. Als der berüchtigte dänische König Waldemar I. die Slawen im Jahre 1168 besiegte, zerstörte er auch sogleich ihre Burganlage. Das unterlegene Volk wurde christianisiert, und im Anschluss daran ließ der König zahlreiche Kapellen errichten. Von der einstigen stolzen Tempelburg ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Die natürliche Erosion und die Einflüsse von Wind und Wetter haben dafür gesorgt, dass immer mehr Teile der Anlage in den Fluten der Ostsee verschwanden.

Dennoch ist der slawische Burgwall noch heute ein beliebtes Ziel für Wanderer: Er ist von den Ferienunterkünften gut zu erreichen und bietet dem Betrachter einen atemberaubenden Ausblick über das Meer. Und wer weiß, vielleicht „verstecken“ sich hier ja noch mehr bedeutende Funde aus der Vergangenheit.