Kap Arkona – Geschichte zum Anfassen

Wer die Insel Rügen zum ersten Mal besucht, kommt meist mit einer Liste an Punkten die angesehen werden sollen. Eines dieser Rügen Highlights ist Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow. Jährlich strömen fast 900.000 Besucher auf einer schmalen Straße an diesen zur Gemeinde Putgarten gehörenden Teil der Insel. Merkmal von Kap Arkona sind seine zwei Leuchttürme, die eindrucksvolle Steilküste und natürlich die wechselvolle Vergangenheit. Auch Kunstliebhaber und Freunde der Natur kommen bei einem Besuch nicht zu kurz.

Ein Besuch am Kap Arkona lohnt sich!

Wer Kap Arkona besuchen möchte fährt dazu am besten durch Südrügen, über Bergen auf die Halbinsel Jasmund, Sagard und weiter über Glowe (“Schaabe”) nach Altenkirchen auf Wittow. Auf der Halbinsel Wittow ist das Kap bereits ausgeschildert, kurz vor der Tankstelle und dem Stolz Kaufhaus biegen Sie rechts ab. Ab diesem Punkt ist verfahren nicht mehr möglich, Sie folgen der Dorfstraße an Nobbin vorbeit nach Putgarten und haben das Ziel auch schon erreicht. Der (kostenpflichtige) Parkplatz ist im Sommer meist sehr voll.

Die zwei Leuchttürme

Bereits von weitem fallen dem Rügen Urlauber bei Kap Arkona die zwei Leuchttürme auf. Gehört doch der Kleinere im Jahre 1826/1827 in Backsteinbauweise erbaute und 1828 in Betrieb genommene Signalgeber fest zum Erkennungsmerkmal von Wittow. Der Leuchtturm ist 19,3 m hoch und spendet sein Licht 60 m ü. NN. Er ist auch als “Schinkelturm” (nach seinem Erbauer Karl Friedrich Schinkel) bekannt.

Sein Dienstende kam am 31. März 1905, wo er am 1. April 1905 von einem größeren Leuchtturm direkt nebenan abgelöst wurde. Dieser ist 35 m hoch und hat eine Feuerhöhe von nun 75 m ü. NN. Beide Türme können gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden. Ganze 90 Jahre lang waren zwei Kohlebogenlampen für das Licht zuständig, erst 1995 wurde diese gegen eine moderne Halogenmetalldampflampe ersetzt.

Dank rotierender Dreifachoptik sendet die Laterne des Turmes alle 17 Sekunden drei Blitze in die Nacht aus. Wer die Absicht hat auf Rügen heiraten zu wollen, kann sich bei einer Hochzeit am Kap Arkona auch mit einer Steinplatte vor dem Schinkelturm verewigen lassen.

Anfang der 1990er Jahre wurden die insgesamt drei Türme (inklusive dem weniger bekannten Peilturm nur wenige Meter entfernt) umfangreich saniert und für Besucher geöffnet. Der Peilturm wird heute als Kunstmuseum und Atelier genutzt. Alle Türme bieten bei schönem Wetter eine grandiose Aussicht über Wittow und das Meer. Im Frühjahr sollten Mützen gut festgehalten werden, direkt an der Küste weht der Wind kräftig.

Wer sich für Militärgeschichte interessiert, sollte sich die rund 2000 m² große Bunkeranlage nur wenige Meter neben den Leuchttürmen anschauen. Der kleinere und auch ältere Bunker stammt noch aus Zeiten der Wehrmacht und diente während DDR-Zeiten als Dienststelle der 6. Grenzbrigade Küste. Er ist auch als “Arkona-Bunker” bekannt. Der größere Bunker wurde von 1979 bis 1986 erbaut und diente der 6. Flottille der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte (VOF) als Gefechtsstand.