Der Frühling ist endlich da, sodass die meisten Motorradfahrer ihre persönliche Motorradsaison endlich eröffnen konnten. Für Motorradfahrer (und die es noch werden wollen) haben wir in diesem Artikel eine Motorradtour als Reisetipp, die im wunderschönen Lübeck beginnt und bis auf die Insel Rügen führt.
Mit dem Motorrad entlang der Ostsee
Für viele Biker stehen demnächst zahlreiche Touren an, denn vor der Haustüre bereitet das Fahren nur halb so viel Freude. Wer die Freiheit auf dem Motorrad genießen möchte, muss sich gelegentlich in andere Regionen vorwagen – zumindest bereitet dies den meisten Fahrern schlichtweg mehr Spaß.
Das Spektrum an möglichen Reisezielen innerhalb Deutschlands ist ungemein groß. Allerdings gibt es einige Regionen, die ein besonders großes Interesse auf sich ziehen. Dies trifft vor allem für die Ostseeregion zu. Kurvenreiche Motorradrouten und enge Bergstraßen hat sie zwar nicht zu bieten, aber dafür punktet sie landschaftlich umso mehr.
Die Landschaft wird stark durch die Natur geprägt. Motorradfahrer, die sich für Natur begeistern können, werden die Teilnahme an einer Ostseetour mit Sicherheit nicht bereuen. Das weite Meer und die zahlreichen Felder laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und somit vom stressigen Alltag abzuschalten. Außerdem gibt es vor Ort eine ganze Menge zu entdecken. Die Region wird weniger von Großstädten geprägt, vielmehr warten zahlreiche Kleinstädte, die Küste und Ortschaften darauf, von den Bikern entdeckt zu werden.
Touristisch gesehen ist die Region bestens erschlossen. Im Grunde spielt es kaum eine Rolle, auf welcher konkreten Strecke man unterwegs ist, gute Restaurants und Hotels sind immer schnell gefunden. Zumal es sogar mehrere Motorradhotels gibt: Bosau, Flensburg, Haffkrug, Lübeck und Schönberg sind nur einige von mehreren Städten, in denen entsprechende Hotels zu finden sind.
Vorzüge der Vorsaison auskosten
Wer eine mehrtätige Motorradtour plant und kostengünstig übernachten möchte, kann auch Camping in Erwägung ziehen. Diesbezüglich findet man in der Ostseeregion eine erstklassige Infrastruktur vor. Es gibt zahlreiche Campingplätze, viele der Anlagen warten mit einer hohen Ausstattungsqualität auf, gerade jetzt in der Vorsaison ist eine sehr preiswerte Nutzung möglich. Es sollte jedoch rechtzeitig geprüft werden, welche Anlagen bereits geöffnet haben.
Die Vorsaison ist generell ein Grund, der für eine Tour an der Ostsee spricht. In der Hauptsaison herrscht an vielen Orten ein äußerst starker Betrieb, zahlreiche Touristen sind unterwegs. Jetzt geht es aber noch sehr ruhig zu, wodurch es letztlich möglich wird, die schöne Landschaft ohne den sonst auftretenden Touristentrouble zu erleben. Zumal viele Hotels und Pensionen noch Nebensaisonpreise berechnen und sich somit eine schöne Ersparnis erzielen lässt.
Eine grobe Tourenplanung darf nicht fehlen
Es kommt immer wieder vor, dass Motorradfahrer ohne Vorbereitung an die Ostsee fahren. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, allerdings kommt es dadurch gelegentlich vor, dass Leute die gegebenen Möglichkeiten nicht ausnutzen. Schließlich ist die Region ungemein groß und wird zugleich von Kleinstädten und Dörfern dominiert. Wer dann nicht genau weiß, wo er sich augenblicklich aufhält oder nicht auf Anhieb tolle Sehenswürdigkeiten findet, ist manchmal enttäuscht.
Alles in allem ist es daher ratsam, nicht übereilt loszufahren, sondern sich im Vorfeld zumindest zu informieren und eine kleine Route zurechtzulegen. Auf diese Weise stellt man sicher, dass die Motorradtour an der Ostsee zu einem Erfolg wird. Für diejenigen, die ein wenig Inspiration suchen, haben wir einen kleinen Tourenvorschlag ausgearbeitet. Nachfolgend wird eine Tour vorgestellt, die im Wesentlichen auf eine Reisedauer von zwei Tagen ausgelegt ist. Bei dieser kurzen Reisedauer steht dann allerdings das Fahren mit dem Motorrad im Vordergrund. Wer nicht nur auf dem Motorrad sitzen, sondern auch andere Dinge unternehmen möchte, sollte drei bis vier Tage einplanen.
Routenvorschlag ab Lübeck im Detail
Ausgangsort der Motorradtour ist Lübeck. Die Großstadt verfügt über eine gute Autobahnanbindung und ist somit für jeden Motorradfahrer gut zu erreichen. Außerdem ist es dort möglich, nochmals kleinere Einkäufe zu tätigen und sich beispielsweise mit Verpflegung einzudecken.
Bevor es direkt an die Küste geht, sollte noch den Sehenswürdigkeiten der Stadt ein Besuch abgestattet werden. Das berühmte Holstentor, das einst den 50 DM-Schein zierte, sollte man gesehen haben. Das nicht unweit entfernt stehende Rathaus, dessen Baubeginn im Jahr 1230 n. Chr. liegt, besucht man am besten ebenfalls.
Von Lübeck aus geht es dann an den Timmendorfer Strand. Ob man dort schwimmen bzw. ins Wasser gehen möchte, muss jeder Biker für sich selbst entscheiden. Allerdings sollte man diesen berühmten Strand auf jeden Fall gesehen haben. Außerdem stößt man vor Ort auf zahlreiche erstklassige Cafes, an denen man eine Verweilpause machen und sich stärken kann.
Die erste größere Etappe führt nach Wismar. Die Strecke dorthin wirkt sehr länglich, sie wird vor allem von einer Felderlandschaft dominiert. Außerdem bekommt man sehr viele typisch norddeutsche Bauernhöfe zu sehen, was vor allem für Biker aus Süddeutschland immer wieder faszinierend ist. Vor Ort sollte man unbedingt den alten Hafen besuchen, außerdem wartet eine ganze Reihe historischer Kirchen darauf, entdeckt zu werden. Im Übrigen ist es spätestens hier an der Zeit, die erste Übernachtung anzugehen.
Das nächste Etappenziel der Tour ist Peenemünde, das auf der Insel Usedom liegt. Der Ort ist problemlos mit dem Motorrad erreichbar. Die an der Tour teilnehmenden Fahrer erwarten nicht nur schöne Strände, sondern auch viel Technik: Das historisch-technische Museum ist zweifelsohne ein großes Highlight, unter anderem kann ein altes russisches U-Boot besichtigt werden.
Zum Schluss führt die Tour nach Rügen. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen, die Insel ist längst nicht so klein, wie häufig vermutet wird. Wer möchte, kann sich ein Hotelzimmer nehmen oder auch auf einem Campingplatz (Tipp: Naturcamping Krüger bei Lohme in Nipmerow) einquartieren und dann noch verschiedene Tagesausflüge unternehmen. Insbesondere die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund sollte man gesehen haben.