Binz auf Rügen – Das “Nizza des Ostens”

Blick vom Baumwipfelpfad in Richtung Sassnitz/Prora/Binz

Das Ostseebad Binz gilt als das älteste Seebad Deutschlands und wird auch gern liebevoll „Nizza des Ostens“ genannt. Jedes Jahr strömen mehrere tausende Touristen hier her um die glanzvolle Bäderarchitektur, die sich im späten 19. bis 20. Jahrhunderts entwickelte, zu betrachten. Ein ungeübtes Auge erkennt die Architektur an der Farbe „weiß“, man hört auch gern die Bezeichnung „weiße Perle“ aus den Mündern erklingen.

Die Besonderheit zeigt sich in der enormen Vielfalt an ornamentaler Spielerei. Die durch kleine Türmchen, Erker und unzähligen Veranden oder Balkonen ebenso wie durch die Mühe und Liebe zum Detail mit angebrachten Schmuckblenden und Verzierungen erkennbar ist. Für Urlauber bietet der Ort ein großes Angebot an Hotels, hier gilt aber: rechtzeitig buchen!

Shoppen auf der Strandpromenade in Binz

Über drei Kilometer erstreckt sich die Promenade der Stadt Binz. Auf der einen Seite befindet sich die romantisch weiß gefärbte Fassade der Gebäude, während die gegenüber liegende Seite mit ihrem Meeresrauschen und dem quirligen Strandbetrieb jeden Gast auf Besuch in einem strandnahen Eiscafé verführt.

Was sich kein Tourist entgehen lassen sollte ist die Seebrücke Binz, die sich in all seiner Pracht über 370 Meter Länge in die Ostsee erstreckt. Sie ist die zweitlängste Seebrücke auf der Insel Rügen. 1902 reichte diese gewagte 560 Meter Länge in das Meer. Mehrmals wurde die Seebrücke zerstört, nachdem sehr viele Gelder in zwei Wiederaufbauten investiert wurde, kam 1994 die Konsequenz und die Brücke wurde um 190 Meter verkürzt.

Die Karriere, die für das damalige kleine Fischerdorf verhältnismäßig früh begann, stammte von einer Idee heraus des Fürsten Willhelm Malte I. zu Putbus. Dieser wollte all seinen Gästen einen erholsamen Aufenthalt bieten, den Besuchern selbst sollte ein Bad an dem Ostseestrand ermöglicht werden. Was aus einer „ Laune heraus“ entstand, wurde von Jahr zu Jahr beliebter, 1884 ist Binz als Badeort gekürt wurden.

1902 wurde die berühmte Seebrücke errichtet, um die Anreise der Touristen zu erleichtern. Sie war die erste auf der Insel Rügen und ein Meisterwerk der Architektur. Es dauerte nicht lange und es strömten immer mehr Besucher in die Stadt, so dass 1976 das erste Hotel in Binz errichtet wurde.

1908 wurde das an der Promenade gelegene, dreiflügelige Kurhaus von Binz erbaut. Dieses Gebäude ist sehr prachtvoll anzuschauen, es zeigt ein zum Meer hin erbautes Portal, über dem in der Mitte des Haupthauses ein Dachtürmchen thront. Das Kurhaus ist heute ein vornehmes Hotel auf Rügen. Auf dem Kurplatz werden zur Saison Theater und Musikvorführungen dargeboten.

Binz befindet sich eingegrenzt zwischen den Ausläufern der Granitz – welcher einen bewaldeten Höhenrücken darstellt – dem Schmachter See – dieser repräsentiert einen zugewachsenen Bodden – und dem geschwungenen Sandstrand an der Prorer Wiek. Zu Binz selbst führt nur eine Straße, die Proarer Chaussee. Daher ist Stau vor allem in der Ferienzeit und an Feiertagen leider recht oft möglich.

Feuersteinfelder bei Prora

Eine geologische Besonderheit bieten die Feuersteinfelder nördlich von Mukran, einem Naturschutzgebiet in der Schmalen Heide. Überall und so weit das Auge reicht erblickt man Wälle aus 90 % Feuersteinen. Das atemberaubende daran ist die ausladende Länge von 2 ½ km und einer Breite von bis zu 300 Metern.

Die Entstehung des schwarz-weiß verkrusteten Gesteins wurde nicht eindeutig nachgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit ist das Sturmhochwasser die Steine auf weite Sandbänke aufgeworfen hat. Früher war der Stand des Meeresspiegels noch 1 ½ Meter höher als zur heutigen Zeit. Die Feuersteinfelder sind eine Besonderheit der Natur die man sich auf dem Weg nach Binz nicht entgehen lassen sollte.