Das Grand Hotel Heiligendamm hat Insolvenz angemeldet. Wie ein Unternehmenssprecher nun erklärte würden die Banken definitiv keine Kredite verlängern – trotz schwarzer Zahlen in den vergangenen beiden Jahren.
Nach Angaben eines Unternehmenssprechers hat Geschäftsführer Arno Jagdfeld am Montag beim Amtsgericht Aachen Insolvenz angemeldet. Jagdfeld ist Chef der Fundus-Gruppe und zugleich Hauptanteilseigner des geschlossenen Fundus-Immobilienfonds, dem das Hotel gehört. Das Hotel hatte international Schlagzeilen gemacht, als es im Mai 2007 den G-8-Gipfel der wichtigsten Industrienationen der Welt ausrichtete.
Die Kreditzinsen konnten nicht mehr gezahlt werden und die Banken hätten erklärt, ihre Kredite definitiv nicht zu verlängern, teilte der Unternehmenssprecher mit. Der Fonds habe zuletzt versucht, notwendige 32,5 Millionen Euro an neuen Anteilen bei den 1900 Gesellschaftern zu platzieren. Dies sei nicht gelungen.
Betrieb soll weiter gehen
Allerdings könnten alle Gläubiger von einer vollständigen Zahlung ausgehen, hieß es. Das Unternehmen sei nicht überschuldet. „Ich bin aber zuversichtlich, dass eine Lösung möglich ist, die den dauerhaften Betrieb des Grand Hotel Heiligendamm sichert“, erklärte Jagdfeld.
1996 hatte die Fundus-Gruppe das historische Ensemble direkt an der Ostsee in Heiligendamm von der Treuhandanstalt gekauft. Seitdem wurden angeblich mehr als 200 Millionen Euro in die Sanierung investiert. Rund ein Viertel davon waren öffentliche Fördergelder. . Danach übernahm der Fundus-Fonds selbst den Betrieb. In den vergangenen beiden Geschäftsjahren seien mit jeweils rund 800 000 Euro schwarze Zahlen erwirtschaftet worden, die besten Ergebnisse seit der Wiedereröffnung, teilte das Unternehmen mit. Dies habe jedoch nicht gereicht, die Insolvenz abzuwenden. Zur Fundus-Gruppe gehört auch das Nobelhotel Adlon am Pariser Platz in Berlin.
