Sommerhitze begünstigt Verbreitung der Blaualgenteppiche

Über das sommerliche Wetter und die hohen Temperaturen dürfen sich Ostsee-Urlauber zwar aktuell freuen, doch die Freude hat auch einen leicht bitteren Beigeschmack. Aufgrund der ungewöhnlichen und lang anhaltenden Wärme kommt es momentan nämlich zu einer vermehrten Ausbreitung der gefürchteten Blaualgenteppiche von Cyanobakterien (Blaualgen).

Wobei diese Bezeichnung eher irreführend ist, denn der unangenehm nach faulen Eiern riechende Teppich hat mit Algen nichts zu tun und ist auch nicht blau. Es handelt sich dabei vielmehr um Bakterien, die nur zu einem geringen Teil den grün-blauen Farbstoff Phycocyanin enthalten.

Blaualgenteppiche in der Ostsee

Kommt es zu Berührungen mit der Haut, können Reizungen oder allergische Reaktionen ausgelöst werden. Unangenehm und sogar gefährlich ist auch das Verschlucken von Wasser: Mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen muss dann gerechnet werden, im schlimmsten Fall kann es sogar zu Lebervergiftungen kommen. Für Hunde und andere Tiere bedeutet ein Schluck bakterienverseuchtes Ostseewasser mitunter gar den Tod.

Urlauber und Experten hoffen nun auf Ost- oder Südwind, der die Blaualgen hinaus auf die offene Ostsee treiben soll. Zwar wurden die meisten Algenteppiche aktuell in der Lübecker Bucht und der westlichen Mecklenburger Bucht gesichtet, Fachleute für Gewässerkunde schließen aber nicht aus, dass die Bakterien auch vor Usedom, Rügen und Hiddensee angeschwemmt werden. Sobald die Temperaturen aber wieder sinken, dürfte der Spuk vorbei sein. In der Ferienunterkunft muss deswegen momentan aber natürlich niemand verharren. Am Strand und in den schönen Urlaubsorten gibt es schließlich auch ohne den Badespaß genug zu erleben.

Und wer jetzt schon den Herbst- oder Winterurlaub an der Ostsee plant:

Bis dahin hat sich das Wasser wieder so abgekühlt, dass Blaualgen keine Chance mehr haben. Einen Sprung in die dann sehr erfrischenden Fluten wagt in den kalten Jahreszeiten dann aber ohnehin niemand mehr. Auf dem Programm stehen dann andere Aktivitäten, die mindestens genauso reizvoll sind: Wandern, Radfahren, Museumsbesuche und kulinarische Genüsse in den schönen Restaurants können garantiert algenfrei genossen werden!